Roll-Out eines Managementsystems zur Vermeidung von Lebensmittelabfall in der Gemeinschaftsverpflegung

Fördernehmer: tatwort Nachhaltige Projekte GmbH
Projektlaufzeit: 01.02.2017 - 31.07.2018
Projektart: Großprojekte

In der österreichischen Gemeinschaftsverpflegung fallen jährlich rund 60.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle an. Um diese enormen Einsparungspotenziale zu nutzen, hat United Against Waste (UAW) in Zusammenarbeit mit führenden Großküchenbetreibern ein Branchensystem für die laufende Überwachung und Reduktion des Lebensmittelabfalls durchgeführt.

Im Zuge der Pilotphase wurde eine einheitliche und einfache Messmethodik für die Dauerbeobachtung von Lebensmittelabfällen über sechs Monate getestet. Die Ergebnisse zeigten den Teilnehmern zum ersten Mal, wo ihre Standorte beim Lebensmittelabfall stehen – sowohl im Vergleich intern als auch mit anderen Betrieben. Filtermöglichkeiten bei der Auswertung stellen sicher, dass nur Standorte mit ähnlichen Rahmenbedingungen miteinander verglichen werden.

Die Auswertung der Pilotergebnisse zeigte bei den Verlustgraden (=Verhältnis der Abfall- zur Ausspeisemenge) der teilnehmenden Standorte und beim Vergleich zwischen den Standorten große Unterschiede. Im Schnitt wiesen Betriebsrestaurants niedrigere Abfallquoten auf als Krankenhäuser oder Pflegeheime. Auch an Standorten mit Frischproduktion wurde tendenziell weniger Lebensmittelabfall gemessen als bei sog. Regenerationsküchen (trotz der mit berücksichtigten Zubereitungsreste).

Auf Basis dieser Erfahrungswerte wurde ein Online-Tool zur künftigen Datenerfassung programmiert. Darüber hinaus wurden im Partnernetzwerk einheitliche Management-Guidelines als Branchenstandards für Abfallvermeidungsmaßnahmen verabschiedet, die in einem stufenweisen Prozess zuerst die Eigeninitiative und Innovationskraft der standortbezogenen MitarbeiterInnen fördern und darauf aufbauend individualisierte Trainings- und Coachingangebote zum Einsatz bringen sollen.

Seit Frühjahr 2018 wurde dieses fertig ausgearbeitete Monitoring- und Managementsystem unter dem neuen Namen „Moneytor“ in der Fachöffentlichkeit beworben, wofür u.a. Werbe- und Präsentationsmaterialien, Visualisierungen sowie Text- und Bildbausteine erarbeitet wurden. In diesem Zuge erfolgte außerdem eine umfangreiche Direktansprache von österreichischen Großküchenbetreibern. Seit Start des Normalbetriebs im April 2018 konnte die Anzahl der teilnehmenden Standorte auf bereits über 100 erhöht und neue Partner ins System aufgenommen werden. Ziel ist es, bis 2020 mind. 500 Standorte in das System zu bringen.

Nun soll das System um modular anwendbare Trainingsangebote und Sensibilisierungstools für die Umsetzung der Management-Guidelines, ergänzt werden. Dadurch soll ein ausgefeiltes System entstehen, in welchem Monitoring, Ausbildung, Training und Coaching ineinandergreifen und die Lebensmittelabfälle in der öst. Außer-Haus-Verpflegung bis 2030 effektiv halbiert werden können.

Website von Moneytor: united-against-waste.at/moneytor/

Unterstützendes SVS: Altstoff Recycling Austria AG