Vermeidung des Eintrags von Kunststoffabfällen in forstwirtschaftlich genutzten Flächen

Fördernehmer:

  • Österreichische Bundesforste AG
  • Österreichisches Ökologie-Institut

Projektlaufzeit: 01.02.2020 – 30.09.2021
Projektart: Großprojekt

In diesem Projekt wurde eine Grundlage für eine Umstellung des Einsatzes von forstwirtschaftlichen Produkten in den Forstbetrieben der Österreichischen Bundesforste im Sinne der qualitativen und quantitativen Abfallvermeidung erarbeitet. Die Erkenntnisse des Projekts konnten in andere Sektoren der Landwirtschaft gestreut werden und bewirken so einen Multiplikatoreneffekt.

Es wurden Maßnahmen zur Vermeidung von Einweg-Kunststoffprodukten in der betrieblichen Forstwirtschaft identifiziert und getestet. Zusätzlich wurde der Eintrag von Kunststoffpartikeln in den Boden analysiert und biologisch abbaubare Produktalternativen in der Praxis erprobt. In 9 von 10 Proben wurden Verunreinigungen mit Kunststoff in den Größenbereichen 0,05-5 mm festgestellt. Identifizierte Kunststoffarten waren PVC, PP, PA, PS, PE und PET. Polypropylen wurde in 50 % der Proben gefunden. Als relevante Quellen wurden einerseits forstwirtschaftliche Produkte (v.a. Baumschutzhüllen) sowie diffuse Verunreinigungen aus unbekannten Quellen identifiziert.

Basierend auf der Bodenanalyse und den Erfahrungen aus dem Piloteinsatz wurde eine Argumentationsgrundlage für eine ganzheitliche und langfristige Umsetzung von Abfallvermeidungsmaßnahmen in der gesamten Forstwirtschaft geschaffen, die in Österreich mit einem Flächenanteil von rund 48% große Relevanz besitzt.

Für eine zielgerichtete Umsetzung bei den Österreichischen Bundesforsten wurde eine Roadmap entworfen und ein entsprechender Vorstandsbeschluss erwirkt. Wo es möglich ist, werden alternative Materialien statt Plastik verwendet. Dies ist z. B. bei Markierungsbändern gut möglich und wird ab sofort so gehandhabt. Wo es derzeit noch keine passenden Alternativen gibt, z. B. bei Wuchshüllen, erfolgt ein Ausstieg in ein bis zwei Jahren.

Die gewonnen Erkenntnisse wurden mit Branchen der Landwirtschaft (z. B. Obst- und Weinbau) im Rahmen des Fachdialogs „Einsatz von Kunststoffen auf Naturflächen“ diskutiert, wodurch ein Wissenstransfer der Projektergebnisse gewährleistet wurde.

Über das Projektende hinaus werden die Testflächen beobachtet, neue Alternativprodukte erprobt, diesbezügliche Forschungsprojekte unterstützt und der unternehmensinterne Beschaffungskatalog laufend angepasst.