RedDesign – Qualitative und quantitative Reduktion von Verpackungsabfällen via gesamtheitlicher Bewertungsmethode

Fördernehmer:

  • Sonnberg Biofleisch GmbH
  • Obersteirische Molkerei eGen
  • Tirolpack

Projektlaufzeit: 01.01.2020 – 30.06.2021

Projektart: Großprojekt

Das Ziel des Projekts RedDesign war es, erstmalig durch eine gesamtheitliche Bewertung (4 Stufen Methodik) sowohl das quantitative als auch das qualitative Reduktionspotential der herangezogenen Verpackungen auszuschöpfen. Nur diese holistische Betrachtung ermöglicht es, nachhaltig optimierte Verpackungen im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Das Ziel der quantitativen Verpackungsmaterialreduktion lag bei mind. 5-15% und wird durch Optimierungen am derzeitigen Verpackungssystem umgesetzt. Durch den Einsatz von rezyklierbarem Material werden Primärkunststoffe eingespart.

Für die Bewertung und Optimierung wurden nicht recyclingfähige Schlauchbeutelverpackungen für stückigen Käse, als auch wiederverschließbare Tiefziehschalen für Schnittkäse der Projektpartner Obersteirische Molkerei und Tirolpack, sowie eine theoretische Betrachtung für Aufschnittwurst des Projektpartners Sonnberg ausgewählt. Zusätzlich erfolgte eine Betrachtung von Monomaterialkunststoffschalen in Kombination mit nicht recyclingfähiger Oberfolie für Faschiertes von Sonnberg.

In den letzten 3 Monaten des Projekts erfolgten additional Recyclingfähigkeitsbewertungen von ausgewählten und erfolgreich getesteten Verpackungsvarianten sowie streamlined LCA’s. Dadurch konnten die ökologischen Auswirkungen der recyclingfähigen und materialreduzierten Varianten mit den derzeit eingesetzten Verpackungen verglichen und eine Gesamtbeurteilung vorgenommen werden. Am Ende des Projekts erfolgte die Endevaluierung der Kunststoffverpackungsvarianten, deren Ergebnisse in einem Abschlussmeeting präsentiert wurden. Um gegenseitig von den Ergebnissen zu profitieren, wurde ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch aller Partner angestrebt.

Die untersuchten Verpackungen ermöglichten in vielen Fällen eine Materialreduktion zwischen 3 und 20% sowie eine deutliche Reduktion der CO2-Äquivalente um durchschnittlich 40% durch den Einsatz von mind. 90 Gew.%. rezyklierbarer Kunststoffe. Die Projektergebnisse haben gezeigt, dass ökodesigngerechte Lösungen keine negativen Auswirkungen auf den bisherigen Produktschutz sowie den Kundennutzen haben.

Die Maschinengängigkeit von recyclingfähigen Verpackungen ist generell in Abhängigkeit der Verpackungsanlage und der gewählten Folien im Detail zu erfassen und zu evaluieren. Die im Projekt untersuchten Verpackungen zeigten jedoch nur bei vertikalen Schlauchbeutelanwendungen Optimierungspotential hinsichtlich Packungsdichtheit und Durchschmelzen der Längsnaht bei Maschinenstillständen.