Mobility Modular Load Carriers

Fördernehmer:
·         Siemens Mobility Austria GmbH
·         Österreichisches Ökologie-Institut
Projektlaufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2023
Projektart: Großprojekt

Schienenfahrzeugprojekte, wie zum Beispiel die Fertigung der neuen X-Wagen U-Bahnzüge für die Wiener Linien oder die ÖBB Tag- & Nachtzüge, mit zigtausend Einzelteilen bringen eine enorme logistische Komplexität mit einhergehenden Verpackungs- und Transportaufwänden mit sich. Diese Herausforderungen werden bis dato sehr häufig mit Einwegverpackungen bewältigt. In einigen Fällen werden bereits jetzt (Mehrweg)-Ladungsträger eigesetzt. Diese bisherigen Mehrwegladungsträger sind jedoch in den meisten Fällen auf ein einzelnes Projekt zugeschnitten, werden für dieses verwendet und scheiden mangels weiterer Verwendung nach Abschluss des Projekts als vermeidbarer Schrott aus. Zusätzlich scheiterte der Einsatz von Mehrwegladungsträger oftmals an den Kosten für die Rücktransporte, da diese in ihrem entladenen Zustand nicht im Volumen reduziert werden können, was einen Transport von viel Leerraum generiert. Dies führt dazu, dass die Entscheidung oftmals zugunsten der Einwegverpackungen (Holz, Kunststoff, Karton) getroffen wurde.

Um den Einsatz projektübergreifender Mehrwegladungsträger (MWLT) wirtschaftlich zu gestalten, ist auf modulare und flexible Lösungen zurückzugreifen. Bis jetzt wurden Mehrwegladungsträger komponenten- und projektspezifisch konstruiert, was auf die geringen Stückzahlen sowie die Komplexität der Komponenten zurückzuführen war. Dies hat einen Folgeeinsatz für andere Teile und Projekte meistens verhindert da auch ein Umbau meist nicht wirtschaftlich ist.

Durch die Idee des Förderwerbers, möglichst flexible Ladungsträger zu bauen, sollen einerseits unterschiedlichste Komponenten projektübergreifend transportiert werden können, andererseits ist geplant, die Ladungsträger so zu gestalten, dass diese durch Steck-, Verstau und Klappmechanismen möglichst volumenreduziert in leerem Zustand transportiert werden können. Dies soll einerseits der drastischen Reduzierung von Einwegverpackungsabfällen (Holz, Kunststoffe) dienen, Langlebigkeit fördern, als auch den Ausstoß von Treibhausgasen durch Transporteinsparungen reduzieren. Eine vergleichende Wirtschaftlichkeitsrechnung wird in erster Linie zwischen Einwegverpackung und Mehrwegladungsträger durchgeführt, sowie eine ökologische Betrachtung in Form einer vergleichenden CO2eq-Bilanz zwischen den beiden Verpackungssystemen. Diese Bilanzierung ist angelehnt an den Rahmennormen einer Ökobilanz gemäß ISO 14044 und umfasst die vier Arbeitsschritte „Festlegung des Ziels und Untersuchungsrahmens“, „Sachbilanz“, „Wirkungsabschätzung“ und „Auswertung“.

Im ersten Berichtsjahr wurden zwei flexible Mehrwegladungsträger entworfen, konstruiert und mittels Prototypen ausgetestet. Der Projekteinsatz dieser Mehrwegladungsträger wurde realisiert. Im zweiten Berichtszeitraum (2023) wurden drei weitere Mehrwegladungsträger entworfen, konstruiert und ausgetestet. Die Serienbestellung dieser Mehrwegladungsträger wird demnächst angestoßen und der Projekteinsatz realisiert.

Durch die positiven Erfahrungen der Testphasen steht einer weiteren Verfolgung dieses Ansatzes nichts im Wege. Das System einer standardisierten Grundpalette, mit modularen und klappbaren Aufbauten hat sich bis jetzt bewährt und sollte bei einem neuen Projekt mit ähnlichen Komponenten, mit wenig Aufwand weiterverwendet werden können. Jedoch ist aufgefallen, dass die hohen Massen der Ladungsträger nicht automatisch für jede Komponente sinnvoll sind und durch andere Mehrweglösungen außer Stahlsystemen abgewickelt werden könnten. Daraus entstand die Zero Waste Initiative mit klappbaren Kunststoffkisten.