Abfallvermeidung in der österreichischen Lebensmittelindustrie

Fördernehmer:

  • Österreichisches Ökologie-Institut
  • FH Wiener Neustadt für Wirtschaft und Technik GmbH – Campus Wieselburg(CW)
  • ecoplus.Lebensmittel Cluster NÖ (LCNÖ)
  • Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH

Projektlaufzeit: 01.11.2015 - 30.06.2017
Projektart: Großprojekte

Lebensmittelabfälle entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – Landwirtschaft, Produktion, Handel, Gastronomie und Haushalte. Die Studie „Abfallvermeidung in der österreichischen Lebensmittelproduktion“ ist die erste in Österreich, die valide Zahlen zum Status Quo der Abfallvermeidung in der Lebensmittelproduktion mittels qualitativer sowie quantitativer Erhebungen ermittelt hat. Projektinhalt ist in erster Linie die Erhebung und Darstellung des Status Quo zum Thema "Lebensmittelabfälle in der Lebensmittelindustrie in Österreich: Zahlen, Gründe und Maßnahmen“.

Die Datenerhebung wurde einerseits durch eine qualitative Befragung der Unternehmen und andererseits durch eine quantitative Erhebung in elf Leitbetrieben mittels Abfallanalyse durchgeführt. Durch diese Methode wurden relevante Abfallmengen und -zusammen­setzungen sowie Maßnahmen und Gründe in Bezug auf Lebensmittelabfälle erarbeitet. Die Ergebnisse erlauben eine Hochrechnung auf die Jahresmengen in Österreich. Der am häufigsten genannte Grund für das Entstehen von vermeidbaren Lebensmittelabfällen ist der Herstellungsprozess. Weitere Gründe, die eine relevante Rolle spielen, sind Fremdkörper, Fehlproduktion, Verluste, Überlagerung, Transportschäden, Retouren, Reinigungsprozesse und Maßnahmen der Qualitätssicherung.

In Summe fallen in der Lebensmittelproduktion 121.800 Tonnen (+/- 6 %) vermeidbare Lebensmittelabfälle pro Jahr an. Der Wert wurde mittels der Großproduktion erhoben, diese setzt zwischen 90 % und 95 % aller Waren um. Dieser Wert errechnet sich auf Basis der Mitgliederstatistik der Wirtschaftskammer Fachverband Lebensmittelindustrie. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die Menge an vermeidbaren Lebensmittelabfällen inklusive Bandbreiten für die gesamte Produktion gilt. Fast die Hälfte aller vermeidbaren Lebens­mittelabfälle fallen in der Branche Backwaren an (51.700 Tonnen +/- 12 %). 35.600 Tonnen davon sind Brot und Gebäck, die der Lebensmitteleinzelhandel im Zuge von freien Retour­waren an die Produzenten zurückschickt. Die wenigsten vermeidbaren Lebensmittelabfälle entstehen in der Branche Fette und Öle mit rund 200 Tonnen pro Jahr.

Des Weiteren wurde erhoben, dass in der österreichischen Lebensmittelproduktion 1.338.000 Tonnen (+/- 1 %) pro Jahr nicht vermeidbare organische Nebenprodukte / Reststoffe / -abfälle anfallen. Rechnet man vermeidbare Lebensmittlabfälle (8 %) und organische Nebenprodukte (92 %) zusammen, ergibt dies eine Gesamtsumme von 1.459.800 Tonnen (+/- 1 %) pro Jahr.

Die österreichische Lebensmittelproduktion hat einen jährlichen Wareninput von rund 10 Mio. Tonnen und einen Warenoutput von rd. 8,6 Mio. Tonnen. Daraus ergibt sich, dass in Summe 14 % der eingesetzten Rohstoffe durch Verluste im Zuge des Herstellungsprozesses verloren gehen, 1,2 % bezogen auf den Wareninput wären vermeidbar. Die Unternehmen setzten bereits zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion der vermeidbaren Lebensmittelabfälle um und planen weitere zur Steigerung der Optimierung im Produktionsprozess.

Download der Projektergebnisse www.ecology.at/media/pr886_6.pdf

Unterstützendes SVS: Reclay UFH GmbH