Abfallvermeidung in Tourismusschulen

Fördernehmer: Universität für Bodenkultur, Institut für Abfallwirtschaft
Projektlaufzeit: 01.01.2017 - 31.12.2018
Projektart: Großprojekte

175.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle entstehen jährlich in der österreichischen Außer-Haus-Verpflegung. Mehr als 9000 Schüler*innen befinden sich derzeit in Tourismus­schulen in ganz Österreich in Ausbildung. Diese können nach Abschluss der Ausbildung nicht nur in ihrem zukünftigen Wirkungskreis dafür sorgen, das Aufkommen an Lebensmittelabfällen zu senken, sie sind zusätzlich ein Vorbild für den sorgsamen Umgang und die Wertschätzung von Lebensmitteln für Konsument*innen.

Um den Status Quo zu erheben, wurde einerseits eine Befragung und andererseits Begehun­gen an Schulen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass sowohl der Umgang mit Lebensmittel­überschuss, Haltbarkeitsdaten, als auch z. B. Vorsammelhilfen sehr unterschiedlich an den Schulen geregelt werden. Bei der Befragung wurde deutlich, dass viele Schüler*innen bereits mit dem Thema Lebensmittelabfälle in Berührung gekommen sind und zwar sowohl innerhalb als auch außerhalb des schulischen Alltags (z. B. Medien). Schüler*innen erkennen, dass Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette entstehen und können Gründe für das Aufkommen von Lebensmittelabfällen in verschiedenen Bereichen eines Betriebes (Beschaffung, Küche, Gast) nennen. Bei der Nennung von Vermeidungsmaßnahmen zeigte sich, dass in jedem Bereich einzelne besonders häufig genannt werden (z. B. Angebot von kleineren Portionen beim Gast, sorgfältige Planung im Betrieb). Allerdings sind den wenigsten mehrere Handlungsoptionen geläufig.

Im Rahmen dieses Projektes wurden in weiterer Folge Unterrichtsmaterialien (Präsentation, Arbeitsblätter, Begleitunterlagen für Pädagog*innen) entwickelt, sowie ein Kurzfilm gedreht. Um die Theorie mit Beispielen aus der Praxis zu untermauern, werden im Kurzfilm Interviews mit Profis gezeigt, die in unterschiedlichen Bereichen der Außer-Haus-Verpflegung (gehobene Gastronomie, Gastwirtschaft, Gemeinschaftsverpflegung und Hotellerie) tätig sind.

Bei einer anschließenden zweiten Befragung der Schüler*innen nach der Unterrichtseinheit zeigte sich, dass die Schüler*innen bereits mehr Handlungsoptionen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen nennen können. Außerdem wissen mehr Schüler*innen, mit welchen Umweltauswirkungen die Lebensmittelproduktion und Lebensmittelabfälle verbunden sind. Schüler*innen achten nun mehr darauf, wieviel weggeworfen wird, und wieviel sie selbst wegwerfen.

Die Unterlagen wurden allen österreichischen Tourismusschulen zur Verfügung gestellt und innerhalb zweier Fachvorstandstagungen in Innsbruck und Salzburg präsentiert. Sie sind auf der Website des Institutes für Abfallwirtschaft https://boku.ac.at/wau/abf/downloads downloadbar.

Unterstützendes SVS: Altstoff Recycling Austria AG